Книга: Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
Назад: O süßes Nichtstun
Дальше: Theodor Fontane (1819–1898)

Gedenkst du noch?

(Ты еще помнишь)

Gedenkst du noch, wenn in der Frühlingsnacht (ты еще помнишь, как мы весенней ночью)

Aus unserm Kammerfenster wir hernieder (из окна нашей комнаты вниз; die Kammer – комнатка; das Fenster – окно)

Zum Garten schauten, wo geheimnisvoll (на сад глядели, где таинственно; schauen; der Garten; das Geheimnis – тайна)

Im Dunkel dufteten Jasmin und Flieder (в темноте благоухали жасмин и сирень; das Dunkel; der Jasmín; der Flieder)?

Der Sternenhimmel über uns so weit (звездное небо над нами /раскинулось/ столь широко; weit – далекий, дальний),

Und du so jung (и ты так молода); unmerklich geht die Zeit (незаметно проходит время; merken – замечать).

Wie still die Luft (как тих воздух)! Des Regenpfeifers Schrei (крик зуйка; der Regenpfeifer – зуек: «дождевой свистун»; der Schrei; schreien – кричать)

Scholl klar herüber von dem Meeresstrande (раздавался = долетал ясно сюда от морского берега; schallen – звучать, раздаваться; das Meer; der Strand – пологий морской берег);

Und über unsrer Bäume Wipfel sahn (и над верхушками наших деревьев смотрели; der Baum; der Wipfel)

Wir schweigend in die dämmerigen Lande (мы молча в сумеречную местность: «в сумеречные края»; das Land – страна, край, die Länder, /поэт./ die Lande – страны, края).

Nun wird es wieder Frühling um uns her (теперь снова вокруг нас наступает: «становится» весна; um uns her – вокруг нас; der Frühling),

Nur eine Heimat haben wir nicht mehr (только /вот/ родины у нас больше нет).

Nun horch ich oft, schlaflos in tiefer Nacht (теперь я часто прислушиваюсь, бессонный глубокой ночью; horchen – слушать, прислушиваться),

Ob nicht der Wind zur Rückfahrt möge wehen (не повеет ли ветер к возвращению = предвещая возвращение; mögen – /выражает допущение возможности, неуверенное предположение, сравните: es mag sein – возможно, может быть/; die Rückfahrt – обратный путь/проезд).

Wer in der Heimat erst sein Haus gebaut (если кто уж построил свой дом на родине; erst – сперва, вначале, сначала; уж, только /с усилительным значением/),

Der sollte nicht mehr in die Fremde gehen (тот не должен бы больше отправляться на чужбину; fremd – чужой)!

Nach drüben ist sein Auge stets gewandt (в ту сторону постоянно обращен его взор; drüben – по ту сторону, на той стороне, там; das Auge – глаз; взор; stets – всегда, постоянно; wenden – поворачивать; обращать):

Doch eines blieb – wir gehen Hand in Hand (однако одно осталось – мы идем рука в руку = держась за руки; bleiben; die Hand).

Gedenkst du noch?
 

Gedenkst du noch, wenn in der Frühlingsnacht

Aus unserm Kammerfenster wir hernieder

Zum Garten schauten, wo geheimnisvoll

Im Dunkel dufteten Jasmin und Flieder?

Der Sternenhimmel über uns so weit,

Und du so jung; unmerklich geht die Zeit.

 

 

Wie still die Luft! Des Regenpfeifers Schrei

Scholl klar herüber von dem Meeresstrande;

Und über unsrer Bäume Wipfel sahn

Wir schweigend in die dämmerigen Lande.

Nun wird es wieder Frühling um uns her,

Nur eine Heimat haben wir nicht mehr.

 

 

Nun horch ich oft, schlaflos in tiefer Nacht,

Ob nicht der Wind zur Rückfahrt möge wehen.

Wer in der Heimat erst sein Haus gebaut,

Der sollte nicht mehr in die Fremde gehen!

Nach drüben ist sein Auge stets gewandt:

Doch eines blieb – wir gehen Hand in Hand.

 

Die Stadt

(Город)

Am grauen Strand, am grauen Meer (у серого побережья, у серого моря; der Strand – морская отмель; пологий морской берег, морское побережье; das Meer)

Und seitab liegt die Stadt (и /дальше/ в сторону лежит = расположился город; die Seite – сторона; seitab – в стороне; в сторону);

Der Nebel drückt die Dächer schwer (туман тяжело давит на крыши; das Dach),

Und durch die Stille braust das Meer (и сквозь тишину шумит море; brausen – бушевать, шуметь /о море, лесе/)

Eintönig um die Stadt (однотонно вокруг города; eintönig – монотонный, однообразный).

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai (не шелестит лес, не поет в мае; der Wald; schlagen – бить; щелкать /о певчей птице/)

Kein Vogel ohn Unterlass (птица: «никакая птица» беспрестанно; der Vogel; ohn = ohne – без; ohne Unterlass – непрерывно, беспрестанно, без устали; unterlassen – не делать, не выполнять; упускать);

Die Wandergans mit hartem Schrei (перелетный гусь с резким криком; wandern – бродить, странствовать, сравните: der Wandervogel – перелетная птица; die Gans – гусь; hart – твердый, жесткий; грубый; резкий; der Schrei; schreien – кричать)

Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei (лишь пролетает мимо осенней ночью = лишь перелетный гусь пролетает…; vorbeifliegen; der Herbst; die Nacht),

Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir (однако все мое сердце прилепилось к тебе; hängen – висеть; an etwas, jemandem hängen – быть привязанным к чему-либо, кому-либо, любить что-либо, кого-либо),

Du graue Stadt am Meer (ты, серый город у моря);

Der Jugend Zauber für und für (волшебство юности навсегда; die Jugend – юность; der Zauber – колдовство, волшебство; für und für – постоянно, вечно)

Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir (покоится ведь, улыбаясь, на тебе, на тебе; lächeln – улыбаться),

Du graue Stadt am Meer.

Die Stadt
 

Am grauen Strand, am grauen Meer

Und seitab liegt die Stadt;

Der Nebel drückt die Dächer schwer,

Und durch die Stille braust das Meer

Eintönig um die Stadt.

 

 

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai

Kein Vogel ohn Unterlass;

Die Wandergans mit hartem Schrei

Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,

Am Strande weht das Gras.

 

 

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,

Du graue Stadt am Meer;

Der Jugend Zauber für und für

Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,

Du graue Stadt am Meer.

 

Gottfried Keller

(1819–1890)

Abendlied

(Вечерняя песня )

Augen, meine lieben Fensterlein (глаза, мои милые/любимые окошки; das Auge; das Fenster – окно; das Fensterlein – окошко),

Gebt mir schon so lange holden Schein (/вы/ даете мне уже столь долго чудный свет; /высок./ hold – милый, прелестный),

Lasset freundlich Bild um Bild herein (впускаете дружелюбно/любезно картину за картиной внутрь; das Bild; hereinlassen – впускать; herein – внутрь /например, в комнату/: «сюда-внутрь»):

Einmal werdet ihr verdunkelt sein (однажды = когда-нибудь вы будете затемнены = погаснете; dunkel – темный; verdunkeln – затемнять)!

Fallen einst die müden Lider zu (/когда/ закроются/смежатся однажды усталые веки; das Lid; zufallen – захлопываться, закрываться; zu – закрытый, сравните: das Fenster ist zu – окно закрыто; fallen – падать; einst – некогда; когда-то; однажды),

Löscht ihr aus (/и/ вы погаснете; auslöschen), dann hat die Seele Ruh (тогда душа обретет покой; die Ruh = die Ruhe);

Tastend (ощупью/на ощупь; tasten – щупать, нащупывать) streift sie ab (она снимет: «стащит с себя»; abstreifen – снимать, стягивать) die Wanderschuh (дорожные башмаки; wandern – брести, путешествовать пешком; der Schuh – башмак),

Legt sich auch (ляжет тоже = уляжется и она) in ihre finstre Truh (в свой мрачный ларь; finster; die Truhe – сундук, ларь).

Noch zwei Fünkchen (еще две искорки; der Funke – искра) sieht sie (видит/увидит она) glimmend stehn (как они стоят, едва мерцая: «/увидит/ тлея стоять»; glimmen – тлеть; теплиться),

Wie zwei Sternlein (как две звездочки; der Stern – звезда; das Sternlein – звездочка) innerlich zu sehn (видимые внутренне = которые можно увидеть внутренним оком; innerlich – внутренне, в душе, в глубине души; das Innere – внутренняя часть; внутренний мир человека),

Bis sie schwanken (пока они /не/ заколеблются; schwanken – качаться, колебаться) und dann auch vergehn (а затем тоже пропадут; vergehn – проходить /о времени/, пропадать, погибать),

Wie von eines Falters Flügelwehn (как от веяния крылышек мотылька; der Falter – мотылек; der Flügel – крыло; wehen – дуть /о ветре/; веять).

Doch noch wandl’ ich (однако еще брожу я; wandeln – /высок./ ходить, бродить, шествовать) auf dem Abendfeld (по вечернему полю; das Feld – поле),

Nur dem sinkenden Gestirn gesellt (в сообществе лишь с закатным светилом; das Gestirn – /небесное/ светило; sinken – погружаться; заходить /например, о солнце/; sich gesellen – присоединяться /к кому-либо/; der Geselle – подмастерье; товарищ);

Trinkt, o Augen, was die Wimper hält (пейте, о глаза, сколько: «что» удержит ресница; halten – держать),

Von dem goldnen Überfluss der Welt (от золотого преизбытка мира; golden – золотой; das Gold – золото; der Überfluss – изобилие, избыток; fließen – течь; überfließen – переливаться /через край/)!

Abendlied
 

Augen, meine lieben Fensterlein,

Gebt mir schon so lange holden Schein,

Lasset freundlich Bild um Bild herein:

Einmal werdet ihr verdunkelt sein!

 

 

Fallen einst die müden Lider zu,

Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;

Tastend streift sie ab die Wanderschuh,

Legt sich auch in ihre finstre Truh.

 

 

Noch zwei Fünkchen sieht sie glimmend stehn,

Wie zwei Sternlein innerlich zu sehn,

Bis sie schwanken und dann auch vergehn,

Wie von eines Falters Flügelwehn.

 

 

Doch noch wandl’ ich auf dem Abendfeld,

Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;

Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,

Von dem goldnen Überfluss der Welt!

 

Назад: O süßes Nichtstun
Дальше: Theodor Fontane (1819–1898)