Книга: Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
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Die alte Waschfrau

(Старая прачка )

Du siehst geschäftig bei den Linnen (ты видишь хлопочущую у белья; das Linnen /поэт./ = das Leinen – холст, полотно; белье; schaffen – делать; das Geschäft – дело; geschäftig – занятый /делом/)

Die Alte dort in weißem Haar (старуху там с белыми = седыми волосами; das Haar – волос; волосы),

Die rüstigste der Wäscherinnen (самая бодрая/крепкая из прачек; rüstig – /еще/ бодрый, здоровый, крепкий /о пожилом человеке/; rüsten – снаряжать, готовить)

Im sechsundsiebenzigsten Jahr (на семьдесят шестом году /жизни/ = которой уже семьдесят шесть).

So hat sie stets mit saurem Schweiß (так она постоянно в тяжком труде: «с кислым потом»; sauer – кислый; трудный, тяжелый: ein saures Brot – нелегкий труд/заработок, mit saurer Mühe/mit saurem Schweiß erwerben – добыть тяжким трудом; der Schweiß)

Ihr Brot in Ehr und Zucht gegessen (cвой хлеб ела с честью и смирением; die Ehre – честь; die Zucht – дисциплина, повиновение; essen)

Und ausgefüllt mit treuem Fleiß (и наполнила/исполнила преданным старанием; der Fleiß; treu – верный, преданный)

Den Kreis, den Gott ihr zugemessen (/тот/ круг, который ей отмерил Бог; messen – мерить).

Sie hat in ihren jungen Tagen (она в свои юные дни)

Geliebt, gehofft und sich vermählt (любила, надеялась и вышла замуж; sich vermählen – сочетаться браком; der Gemahl – супруг);

Sie hat des Weibes Los getragen (она несла женскую долю/долю женщины; das Weib; das Los – жребий; участь; tragen),

Die Sorgen haben nicht gefehlt (заботы не отсутствовали/забот не недоставало = забот хватало; die Sorge);

Sie hat den kranken Mann gepflegt (она ухаживала за больным мужем);

Sie hat drei Kinder ihm geboren (она родила ему троих детей; gebären);

Sie hat ihn in das Grab gelegt (она положила его в могилу)

Und Glaub und Hoffnung nicht verloren (а веру и надежду не потеряла/не утратила; der Glaube; die Hoffnung; verlieren).

Da galt’s (тут надо было, самым насущным было; gelten – быть действительным; быть необходимым), die Kinder zu ernähren (детей прокормить);

Sie griff es an mit heiterm Mut (она взялась за дело с веселым/бодрым духом; etwas angreifen – взяться за что-либо; greifen – хватать; der Mut – мужество, бодрый дух),

Sie zog sie auf in Zucht und Ehren (она вырастила их в смирении и в чести; aufziehen),

Der Fleiß, die Ordnung sind ihr Gut (трудолюбие, порядок – /вот/ их богатство: «добро»; das Gut).

Zu suchen ihren Unterhalt (искать их пропитание = чтобы они искали свое пропитание; halten – держать; unterhalten – поддерживать, содержать),

Entließ sie segnend ihre Lieben (отпустила она, благославляя, своих любимых; entlassen; der Segen – благословение);

So stand sie nun allein und alt (так стояла = осталась она теперь, одинокая и старая; stehen),

Ihr war ihr heitrer Mut geblieben (у нее: «ей» остался ее бодрый дух).

Sie hat gespart (она экономила/сберегала) und hat gesonnen (и размышляла/была в раздумьях; sinnen)

Und Flachs gekauft (и лен покупала; der Flachs) und nachts gewacht (и по ночам бодрствовала),

Den Flachs zu feinem Garn gesponnen (лен спряла в тонкую пряжу; das Garn – нитки, пряжа),

Das Garn dem Weber hingebracht (пряжу отнесла ткачу; hinbringen; weben – ткать);

Der hat’s gewebt zu Leinewand (тот соткал из нее полотно; die Leinwand).

Die Schere brauchte sie (ножницы использовала она = с помощью ножниц), die Nadel (и иголки)

Und nähte sich mit eigner Hand (сшила себе собственными руками; eigen – собственный)

Ihr Sterbehemde sonder Tadel (безупречную «посмертную рубаху» = чудную рубаху, в которой ее должны похоронить/саван: «рубаху/саван без упрека»; sterben – умереть; das Hemd – рубаха; der Tadel – порицание; tadeln – порицать).

Ihr Hemd, ihr Sterbehemd, sie schätzt es (она ценит ее/дорожит ею),

Verwahrt’s im Schrein am Ehrenplatz (хранит ее в ларце на почетном месте; der Schrein; der Platz – место);

Es ist ihr Erstes und ihr Letztes (это ее /самое/ первое и последнее),

Ihr Kleinod (ее драгоценность; das Kleinod – драгоценное украшение), ihr ersparter Schatz (ее сбереженное сокровище).

Sie legt es an (она надевает ее; anlegen; legen – класть), des Herren Wort (/чтобы/ слово Господа)

Am Sonntag früh sich einzuprägen (ранним утром в воскресенье воспринять: «себе запечатлеть»; einprägen – чеканить; внушать),

Dann legt sie’s wohlgefällig fort (затем она снимает ее, довольная собой; wohlgefällig – полный удовлетворения; благосклонный; приятный; с удовлетворением, охотно; wohl – хорошо; вполне; gefallen – нравиться),

Bis sie darin zur Ruh sie legen (пока она в ней не ляжет к покою = не упокоится).

Und ich, an meinem Abend, wollte (и я, в мой вечер, хотел бы)

Ich hätte diesem Weibe gleich (чтобы я, подобно этой женщине),

Erfüllt, was ich erfüllen sollte (исполнил бы, что я должен был исполнить)

In meinen Grenzen und Bereich (в моих границах и в моей области; die Grenze; der Bereich; reichen – простираться, тянуться);

Ich wollt, ich hätte so gewusst (я хотел бы, чтобы я так же смог бы; wissen – знать; мочь),

Am Kelch des Lebens mich zu laben (насладиться кубком жизни; der Kelch; das Leben; laben – подкреплять, освежать; тешить /высок./),

Und könnt am Ende gleiche Lust (и смог бы в конце/под конец такую же отраду; das Ende)

An meinem Sterbehemde haben (получать от моей посмертной рубахи).

Die alte Waschfrau
 

Du siehst geschäftig bei den Linnen

Die Alte dort in weißem Haar,

Die rüstigste der Wäscherinnen

Im sechsundsiebenzigsten Jahr.

So hat sie stets mit saurem Schweiß

Ihr Brot in Ehr und Zucht gegessen

Und ausgefüllt mit treuem Fleiß

Den Kreis, den Gott ihr zugemessen.

 

 

Sie hat in ihren jungen Tagen

Geliebt, gehofft und sich vermählt;

Sie hat des Weibes Los getragen,

Die Sorgen haben nicht gefehlt;

Sie hat den kranken Mann gepflegt;

Sie hat drei Kinder ihm geboren;

Sie hat ihn in das Grab gelegt

Und Glaub und Hoffnung nicht verloren.

Da galt’s, die Kinder zu ernähren;

Sie griff es an mit heiterm Mut,

Sie zog sie auf in Zucht und Ehren,

Der Fleiß, die Ordnung sind ihr Gut.

Zu suchen ihren Unterhalt,

Entließ sie segnend ihre Lieben;

So stand sie nun allein und alt,

Ihr war ihr heitrer Mut geblieben.

 

 

Sie hat gespart und hat gesonnen

Und Flachs gekauft und nachts gewacht,

Den Flachs zu feinem Garn gesponnen,

Das Garn dem Weber hingebracht;

Der hat’s gewebt zu Leinewand.

Die Schere brauchte sie, die Nadel

Und nähte sich mit eigner Hand

Ihr Sterbehemde sonder Tadel.

 

 

Ihr Hemd, ihr Sterbehemd, sie schätzt es,

Verwahrt’s im Schrein am Ehrenplatz;

Es ist ihr Erstes und ihr Letztes,

Ihr Kleinod, ihr ersparter Schatz.

Sie legt es an, des Herren Wort

Am Sonntag früh sich einzuprägen,

Dann legt sie’s wohlgefällig fort,

Bis sie darin zur Ruh sie legen.

 

 

Und ich, an meinem Abend, wollte

Ich hätte, diesem Weibe gleich,

Erfüllt, was ich erfüllen sollte

In meinen Grenzen und Bereich;

Ich wollt, ich hätte so gewusst,

Am Kelch des Lebens mich zu laben,

Und könnt am Ende gleiche Lust

An meinem Sterbehemde haben.

 

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