Книга: Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
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Dämmrung senkte sich von oben

(Сумерки опустились)

Dämmrung senkte sich von oben (сумерки опустились сверху; dämmern – смеркаться; die Dämmerung – вечерние сумерки),

Schon ist alle Nähe fern (уже все близкое далеко: «вся близь далека»);

Doch zuerst emporgehoben (но сначала поднята вверх = поднялась в небо; empór – вверх; emporheben – поднимать /вверх/)

Holden Lichts der Abendstern (/сияющая/ чудным светом вечерняя звезда = планета Венера /видна в западной части неба/; hold – милый, прелестный; das Licht – свет)!

Alles schwankt ins Ungewisse (все переходит в неопределенность: «в неопределенное»; schwanken – качаться, колебаться; изменяться; gewiss – определенный, известный; wissen – знать),

Nebel schleichen in die Höh (туманы пробираются: «крадутся» ввысь; der Nebel – туман; die Höhe – вышина; hoch – высокий);

Schwarzvertiefte Finsternisse (черно-углубленные сумраки; tief – глубокий; vertiefen – углублять; die Finsternis – мрак, тьма; finster – темный, мрачный)

Widerspiegelnd ruht der See (отражая, покоится озеро; der Spiegel – зеркало; wider – против, вопреки; widerspiegeln – отражать).

Nun im östlichen Bereiche (теперь в восточной области /неба/; der Bereich; reichen – простираться)

Ahnd ich Mondenglanz und – glut (предчувствую/ожидаю я блеск и жар/накал луны; der Mond – луна; der Glanz – блеск; glänzen – блестеть; die Glut – зной, жар, накал; glühen – пылать, раскаляться; ahnden = ahnen),

Schlanker Weiden Haargezweige (стройных ив волосы-ветви; schlank – стройный; гибкий; тонкий; die Weide; das Haar – волосы; der Zweig – ветвь; das Gezweige – ветви)

Scherzen auf der nächsten Flut (весело играют на ближайшем /к ним/ потоке /воды/; scherzen – шутить; /первоначально/ весело прыгать, веселиться, развлекаться).

Durch bewegter Schatten Spiele (сквозь подвижных теней игры; bewegen – двигать; der Schatten – тень; das Spiel – игра)

Zittert Lunas Zauberschein (дрожит волшебный свет луны; der Zauber – колдовство; der Schein – свет, сияние),

Und durchs Auge schleicht die Kühle (и через зрение/сквозь глаза прокрадывается прохлада; das Auge – глаз; зрение; kühl – прохладный)

Sänftigend ins Herz hinein (смягчая/смягчающе вглубь сердца: «в сердце туда-внутрь»; sanft – кроткий, мягкий, нежный; sänftigen – успокаивать, усмирять; смягчать /гнев и т. п./).

Dämmrung senkte sich von oben
 

Dämmrung senkte sich von oben,

Schon ist alle Nähe fern;

Doch zuerst emporgehoben

Holden Lichts der Abendstern!

Alles schwankt ins Ungewisse,

Nebel schleichen in die Höh;

Schwarzvertiefte Finsternisse

Widerspiegelnd ruht der See.

 

 

Nun im östlichen Bereiche

Ahnd ich Mondenglanz und – glut,

Schlanker Weiden Haargezweige

Scherzen auf der nächsten Flut.

Durch bewegter Schatten Spiele

Zittert Lunas Zauberschein,

Und durchs Auge schleicht die Kühle

Sänftigend ins Herz hinein.

 

Friedrich Schiller

(1759–1805)

Das Mädchen aus der Fremde

(Нездешняя девушка: «девушка из чужбины» )

In einem Tal bei armen Hirten (в одной долине, у бедных пастухов; das Tal; der Hirt, die Hirten)

Erschien mit jedem jungen Jahr (появлялась с каждой весной: «с каждым юным годом»; erscheinen; das Jahr),

Sobald die ersten Lerchen schwirrten (как только мелькали = начинали мелькать /в воздухе/ первые жаворонки; die Lerche; schwirren – носиться /с жужжанием, свистом/ в воздухе),

Ein Mädchen, schön und wunderbar (девушка, прекрасная и чудесная = с красивой и загадочной внешностью; das Wunder – чудо).

Sie war nicht in dem Tal geboren (она не была рождена в этой долине; gebären – рождать),

Man wusste nicht, woher sie kam (и не было известно: «не знали», откуда она пришла; kommen),

Doch schnell war ihre Spur verloren (но быстро терялся ее след: «был потерян»; verlieren – терять, утрачивать),

Sobald das Mädchen Abschied nahm (как только девушка прощалась; der Abschied – расставание, прощание; nehmen – брать; den Abschied nehmen – прощаться).

Beseligend war ihre Nähe (ее близость делала /людей/ счастливыми: «была осчастливливающей»; selig – блаженный; beseligen – осчастливливать, приводить в восторг),

Und alle Herzen wurden weit (и все сердца становились просторными = в груди ширилось чувство; das Herz; weit – далекий; просторный, широкий),

Doch eine Würde, eine Höhe (но /некое, какое-то/ достоинство, возвышенность; hoch – высокий; die Höhe – высота)

Entfernte die Vertraulichkeit (удаляла = делала невозможной/пресекала вольность /в общении/; die Vertaulichkeit – доверчивость; непринужденность; vertrauen – доверять; fern – далекий).

Sie brachte Blumen mit und Früchte (она приносила с собой цветы и плоды; die Blume; die Frucht),

Gereift auf einer andern Flur (созревшие на ином поле; die Flur – поле, нива, луг; угодья, общинная земля),

In einem andern Sonnenlichte (в ином солнечном свете; die Sonne – солнце; das Licht – свет),

In einer glücklichern Natur (в более счастливой природе; das Glück – удача; счастье; in einer glücklichern Natur = in einer glücklicheren Natur).

Und teilte jedem eine Gabe (и распределяла/раздавала каждому /какой-либо/ дар; teilen – делить),

Dem Früchte, jenem Blumen aus (этому плоды, тому цветы = кому плоды, кому цветы; austeilen – раздавать),

Der Jüngling und der Greis am Stabe (юноша и старик, /опирающийся/ на палку; der Stab),

Ein jeder ging beschenkt nach Haus (каждый уходил одаренным домой; schenken – дарить; beschenken – одаривать).

Willkommen waren alle Gäste (все гости = приходящие были желанны = одинаково привечаемы; der Gast),

Doch nahte sich ein liebend Paar (но если приближалась любящая/возлюбленная пара; das Paar),

Dem reichte sie der Gaben beste (ей она протягивала/подавала из даров лучший),

Der Blumen allerschönste dar (из цветов самый лучший; reichen – протягивать; darreichen – подносить, подавать).

Das Mädchen aus der Fremde
 

In einem Tal bei armen Hirten

Erschien mit jedem jungen Jahr,

Sobald die ersten Lerchen schwirrten,

Ein Mädchen, schön und wunderbar.

 

 

Sie war nicht in dem Tal geboren,

Man wusste nicht, woher sie kam,

Doch schnell war ihre Spur verloren,

Sobald das Mädchen Abschied nahm.

 

 

Beseligend war ihre Nähe,

Und alle Herzen wurden weit,

Doch eine Würde, eine Höhe

Entfernte die Vertraulichkeit.

 

 

Sie brachte Blumen mit und Früchte,

Gereift auf einer andern Flur,

In einem andern Sonnenlichte,

In einer glücklichern Natur.

 

 

Und teilte jedem eine Gabe,

Dem Früchte, jenem Blumen aus,

Der Jüngling und der Greis am Stabe,

Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

 

 

Willkommen waren alle Gäste,

Doch nahte sich ein liebend Paar,

Dem reichte sie der Gaben beste,

Der Blumen allerschönste dar.

 

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