Книга: Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
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Lebt wohl

(Прощайте)

Lebt wohl, es kann nicht anders sein (прощайте: «живите хорошо», по-другому быть не может)!

Spannt flatternd eure Segel aus (расправьте ваши трепещущие паруса; spannen – натягивать, напрягать; flattern – трепетать /на ветру/; das Segel),

Lasst mich in meinem Schloss allein (оставьте меня одну в моем замке; das Schloss),

Im öden, geisterhaften Haus (в пустынном, полном призраков доме; öde; der Geist – дух).

Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch (прощайте и возьмите мое сердце с собой: «с вами»)

Und meinen letzten Sonnenstrahl (и мой последний солнечный луч);

Er scheide, scheide nur sogleich (пусть он уходит /погаснет/ тут же/сейчас же; scheiden – разделять; уходить; sich scheiden – расставаться; sogleich – сейчас, тотчас, немедленно),

Denn scheiden muss er doch einmal (потому что уйти-то он ведь должен /однажды/).

Lasst mich an meines Sees Bord (оставьте меня у берега моего озера; der See; der Bord),

Mich schaukelnd mit der Wellen Strich (качаться: «меня, качающуюся» с набеганием волн; die Welle – волна; der Strich; streichen – касаться, задевать),

Allein mit meinem Zauberwort (наедине с моим волшебным словом; der Zauber – колдовство),

Dem Alpengeist und meinem Ich (с моим кошмаром и моим Я; der Alp – домовой, злой дух /душащий людей во сне/; der Geist – дух).

Verlassen, aber einsam nicht (покинутую, но /все же/ не одинокую; verlassen – покидать, оставлять),

Erschüttert, aber nicht zerdrückt (потрясенную, но не раздавленную; drücken – давить; zerdrücken – раздавить),

Solange noch das heil’ge Licht (пока еще священный свет; heilig)

Auf mich mit Liebesaugen blickt (глядит на меня глазами /исполненными/ любви),

Solange mir der frische Wald (пока мне свежий лес)

Aus jedem Blatt Gesänge rauscht (с каждого листа шелестит песнопения; der Gesang; das Blatt),

Aus jeder Klippe, jedem Spalt (с каждой скалы, с каждой расщелины; der Spalt; spalten – раскалывать)

Befreundet mir der Elfe lauscht (дружественно ко мне прислушивается эльф).

Solange noch der Arm sich frei (пока еще рука свободно)

Und waltend mir zum Äther streckt (и властно простирается у меня к эфиру; walten – управлять, властвовать; der Äther – эфир /небесные просторы/)

Und jedes wilden Geiers Schrei (и крик каждого дикого коршуна; der Geier; der Schrei; schreien – кричать)

In mir die wilde Muse weckt (будит во мне дикую = вольную/непокорную музу).

Lebt wohl
 

Lebt wohl, es kann nicht anders sein!

Spannt flatternd eure Segel aus,

Lasst mich in meinem Schloss allein,

Im öden, geisterhaften Haus.

 

 

Lebt wohl und nehmt mein Herz mit euch

Und meinen letzten Sonnenstrahl;

Er scheide, scheide nur sogleich,

Denn scheiden muss er doch einmal.

 

 

Lasst mich an meines Sees Bord,

Mich schaukelnd mit der Wellen Strich,

Allein mit meinem Zauberwort,

Dem Alpengeist und meinem Ich.

Verlassen, aber einsam nicht,

Erschüttert, aber nicht zerdrückt,

Solange noch das heil’ge Licht

Auf mich mit Liebesaugen blickt,

 

 

Solange mir der frische Wald

Aus jedem Blatt Gesänge rauscht,

Aus jeder Klippe, jedem Spalt

Befreundet mir der Elfe lauscht.

 

 

Solange noch der Arm sich frei

Und waltend mir zum Äther streckt

Und jedes wilden Geiers Schrei

In mir die wilde Muse weckt.

 

Abschied von der Jugend

(Прощание с юностью )

Wie der zitternde Verbannte (как дрожащий/трепещущий ссыльный; der Bann – изгнание, ссылка)

Steht an seiner Heimat Grenzen (стоит у границ своей родины; die Grenze – граница),

Rückwärts er das Antlitz wendet (назад обращает он свое лицо; der Rücken – спина),

Rückwärts seine Augen glänzen (назад = оглядываясь, блестят его глаза; das Auge),

Winde, die hinüberstreichen (ветрам, проносящимся мимо; der Wind),

Vögel in der Luft beneidet (птицам, которые в воздухе, завидует; der Vogel;der Neid – зависть; beneiden + Akk.),

Schaudernd vor der kleinen Scholle (содрогаясь /от ужаса/ перед малым клочком земли; der Schauder – дрожь, озноб; ужас; die Scholle – глыба, ком, пласт земли; свой /родной/ клочок земли),

Die das Land vom Lande scheidet (который отделяет землю от земли/страну от страны);

Wie die Gräber seiner Toten (как могилы его умерших; das Grab),

Seine Lebenden (его живые/живущие), die süßen (сладостные = милые),

Alle stehn am Horizonte (все стоят у горизонта; der Horizónt),

Und er muss sie weinend grüßen (и он должен/ему приходится их, плача, приветствовать);

Alle kleinen Liebesschätze (все малые/маленькие сокровища любви; die Liebe – любовь; der Schatz – клад; сокровище),

Unerkannt (неузнанные/неопознанные; erkennen – узнавать, распознавать; признавать) und unempfunden (и непочувствованные/невоспринятые; empfinden – воспринимать),

Alle ihn wie Sünden brennen (все сжигают/палят его, как грехи; die Sünde)

Und wie ewig offne Wunden (и как вечно открытые/разверстые раны; offen; die Wunde);

So an seiner Jugend Scheide (так на рубеже своей юности)

Steht ein Herz voll stolzer Träume (стоит сердце, исполненное гордых снов; der Traum – сновидение; мечта),

Blickt in ihre Paradiese (глядит, заглядывает в ее райские края; das Paradíes – рай)

Und der Zukunft öde Räume (и пустынные пространства будущего; der Raum – пространство; помещение);

Seine Neigungen – verkümmert (его склонности – захирели: «захиревшие»; die Neigung; neigen – склоняться; der Kummer – беда, горе),

Seine Hoffnungen – begraben (его надежды – погребены; die Hoffnung; hoffen – надеяться),

Alle stehn am Horizonte (все стоят у горизонта),

Wollen ihre Träne haben (хотят получить свои = причитающиеся им слезы: «слезу»; die Träne).

Und die Jahre, die sich langsam (и годы, которые медленно; das Jahr),

Tückisch reihten aus Minuten (коварно строились из череды минут; die Tücke – коварство; die Reihe – ряд),

Alle brechen auf im Herzen (все /вдруг/ вспыхивают/прорываются = обнаруживаются в сердце; brechen – ломать; aufbrechen – вскрываться, раскрываться; прорываться /о нарыве/; das Herz),

Alle nun wie Wunden bluten (все теперь кровоточат, словно раны);

Mit der armen kargen Habe (с бедным скудным имуществом),

Aus dem reichem Schacht erbeutet (из богатой шахты добытым; der Schacht; die Beute – добыча),

Mutlos (павший духом; der Mut – мужество, отвага), ein gebrochner Wandrer (сломленный путник/странник; brechen – ломать; wandern – путешествовать пешком),

In das fremde Land er schreitet (в чужую/чуждую страну он шагает).

Und doch ist des Sommers Garbe (и все же сноп лета; der Sommer; die Garbe)

Nicht geringer als die Blüten (не меньше, чем цветы = не уступает цветению летний урожай; die Blüte – цветение; цвет; gering – незначительный, малый),

Und nur in der feuchten Scholle (и лишь во влажной земле/почве)

Kann der frische Keim sich hüten (может сохраниться/сохранить себя свежий росток);

Über Fels und öde Flächen (через скалу и пустынные участки; der Fels; die Fläche – плоскость; площадь /пространства/; flach – плоский)

Muss der Strom (должен поток /протечь, пробраться/), dass er sich breite (чтобы /затем/ расшириться/растечься; breit – широкий),

Und es segnet Gottes Rechte (и благословляет Божья десница)

Übermorgen so wie heute (послезавтрашний день так же, как и сегодняшний).

Abschied von der Jugend
 

Wie der zitternde Verbannte

Steht an seiner Heimat Grenzen,

Rückwärts er das Antlitz wendet,

Rückwärts seine Augen glänzen,

Winde, die hinüberstreichen,

Vögel in der Luft beneidet,

Schaudernd vor der kleinen Scholle,

Die das Land vom Lande scheidet;

 

 

Wie die Gräber seiner Toten,

Seine Lebenden, die süßen,

Alle stehn am Horizonte,

Und er muss sie weinend grüßen;

Alle kleinen Liebesschätze,

Unerkannt und unempfunden,

Alle ihn wie Sünden brennen

Und wie ewig offne Wunden;

 

 

So an seiner Jugend Scheide

Steht ein Herz voll stolzer Träume,

Blickt in ihre Paradiese

Und der Zukunft öde Räume;

Seine Neigungen – verkümmert,

Seine Hoffnungen – begraben,

Alle stehn am Horizonte,

Wollen ihre Träne haben.

 

 

Und die Jahre, die sich langsam,

Tückisch reihten aus Minuten,

Alle brechen auf im Herzen,

Alle nun wie Wunden bluten;

Mit der armen kargen Habe,

Aus dem reichem Schacht erbeutet,

Mutlos, ein gebrochner Wandrer,

In das fremde Land er schreitet.

 

 

Und doch ist des Sommers Garbe

Nicht geringer als die Blüten,

Und nur in der feuchten Scholle

Kann der frische Keim sich hüten;

Über Fels und öde Flächen

Muss der Strom, dass er sich breite,

Und es segnet Gottes Rechte

Übermorgen so wie heute.

 

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